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Ein Leitfaden zum Messen von Füßen und Barfußschuhen

Die richtige Länge und Breite des Fußes zu kennen, ist einer der ersten und sehr wichtigen Schritte beim Kauf von Barfußschuhen, insbesondere beim Online-Kauf. Das sind die Werte, die wir mit den Größentabellen vergleichen, um zu entscheiden, ob das Modell das richtige für uns ist.

Der folgende Artikel gibt Tipps, wie Du Deinen Fuß richtig misst, wie Du die Größentabellen verwendest und wie Du die richtige Schuhgröße anhand der gemessenen Werte auswählst und wie Du die richtige Passform beim Anprobieren feststellst.

1. Welche Messungen brauchen wir?

Die Fußgröße ist einer der ersten wichtigen Punkte beim Kauf von Barfußschuhen. Wenn Du bisher nur Schuhe auf Basis Deiner “normalen” Schuhgröße gekauft hast, ist das bei Barfußschuhen nicht ratsam (die Innenlängen verschiedener Marken sind nicht immer vergleichbar).

Ausreichend Platz im Schuh kann nur durch eine optimale Größenwahl gewährleistet werden, die auf die Länge und Breite Deines Fußes abgestimmt ist.

Barfußschuhe werden daher immer auf der Grundlage der gemessenen Länge und Breite des Fußes gekauft, die mit den Werten in den Größentabellen verglichen werden.

Die Größentabellen können von Hersteller zu Hersteller variieren, und auch die Innenschuhlängen können von Modell zu Modell derselben Marke unterschiedlich sein (z. B. können Wintermodelle mit dickem, warmem Innenfutter kürzer sein als Frühlingssneaker derselben Marke und Größe).

Um die richtige Schuhgröße zu ermitteln, benötigen wir daher immer zwei Werte (siehe Abbildung 1):

  • die Werte der inneren Längen und Breiten des Schuhs aus den Größentabellen
  • die gemessene Länge und Breite unseres Fußes
Abbildung 1: Beispiel für die Wahl der Schuhgröße anhand von Größentabellen

HINWEIS: Aufgrund der unterschiedlichen Größentabellen ist es nicht notwendig, bei allen Marken die gleiche Größe zu tragen. Ich trage zum Beispiel bei den meisten Marken die Größe 42, aber ich habe auch Schuhe in den Größen 41-44, die sich in der Länge nicht unterscheiden, nur die Größe ist anders.

Wir müssen nicht nur unsere Fußlänge und -breite kennen, sondern auch unseren Fußtyp. Denn unsere Füße unterscheiden sich nicht nur in Länge und Breite, sondern auch in Volumen, Zehenform usw.

2. Schuhe messen

Die Schuhvermessung wird in der Regel nicht durch den Endkunden, sondern durch Barfußschuhhersteller und Barfußschuhhändler vorgenommen. Da die richtige Größenwahl in direktem Zusammenhang mit den in den Größentabellen angegebenen Werten steht, ist ein Verständnis dieser Werte auch für den Endverbraucher notwendig.

Die in den Größentabellen angegebenen Werte sind diejenigen, die mit den gemessenen Werten für die Länge und Breite des Fußes verglichen werden.

Die Größentabellen geben in der Regel die Innenlängen und -breiten des Schuhs an, es sei denn, der Hersteller gibt an, dass es sich um empfohlene Fußlängen handelt (solche Marken sind jedoch selten).

Im Folgenden werden die verschiedenen Arten der Schuhvermessung, die in der Regel in Größentabellen angegeben werden, sowie ihre Vor- und Nachteile kurz beschrieben.

HINWEIS: Es gibt keine genormte Methode zum Messen von Schuhen, so dass jeder Hersteller die Schuhe etwas anders messen kann, was bedeutet, dass es zu leichten Abweichungen kommen kann. Bei einigen Herstellern wird das Messverfahren ausführlicher erklärt als bei anderen. In Ermangelung einer Erklärung wird vereinfachend davon ausgegangen, dass sich die Messung auf den vertikalen und horizontalen Wert der Messung der Länge und Breite des Fußes bezieht.

2.1 Messung der Schuhlänge

Die in den Größentabellen angegebenen Innenschuhlängen werden in der Regel auf zwei Arten gemessen:

  • Messung der Länge und Breite des Leistens
  • mit dem Plus12-Messgerät

HINWEIS: Die Hersteller können die Schuhe auch auf andere Weise messen, daher ist es immer eine gute Idee, alle verfügbaren Maßangaben auf den offiziellen Websites der Hersteller zu überprüfen.

Bei der Leistenmessung wird in der Regel der vertikale Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Ferse und dem längsten Punkt der Zehe gemessen (Abbildung 2a), der bei Barfußschuhen in der Regel zwischen der ersten und zweiten Zehe liegt (einige Hersteller messen jedoch auch den diagonalen Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Ferse und dem längsten Punkt der Zehe anstelle des vertikalen Abstands – Abbildung 2b).

Der Nachteil ist, dass es bei bestimmten Schuhmodellen zu Abweichungen zwischen der letzten Messung und dem endgültigen Wert der Innenlänge im Schuh kommen kann (aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Materialien, der Dicke des Futters, der Form der Ferse usw.).

Abbildung 2: Verschiedene Möglichkeiten, Schuhe zu messen

Wenn die Messung der Innenlänge in der Tabelle mit einer Plus12 vorgenommen wurde, wird dies normalerweise in einer Fußnote zur Größentabelle angegeben.

Plus12 wird von den meisten EU-Barfußschuhgeschäften verwendet, die ihre eigenen Maße nehmen und ihre eigenen Größentabellen erstellen.

Plus12 misst den Raum im Schuh von der Mitte der Ferse bis zum längsten Teil des Schuhs (Abbildung 2b oben). Dieser Abstand ist in der Regel diagonal und nicht vertikal, da der längste Teil eines Barfußschuhs in der Regel zwischen dem ersten und zweiten Zeh liegt. Die Werte können daher geringfügig von der vertikalen Messung abweichen (ca. 1-2 mm, abhängig von der Schuhbreite und der Zehenneigung).

Mit dem Plus12 lassen sich Abweichungen in der Innenlänge des Schuhs aufgrund des dickeren Innenfutters leichter feststellen, aber der Plus12 hat auch einige Nachteile.

Insbesondere ist es schwieriger, bestimmte Fersenformen zu berücksichtigen (z. B. wenn der längste Punkt des Schuhs nicht am unteren Ende der Ferse, sondern in der Mitte liegt), und es besteht eine größere Wahrscheinlichkeit von Messfehlern aufgrund der Art der Messung.

Wie messe ich die Schuhe mit dem Plus12?

Der Plus12 kann zum Messen von Schuhen und Füßen in der häuslichen Umgebung verwendet werden. Es ist besonders nützlich für Kinderschuhe und Kinderfüße.

Die rote Spitze am Ende des Messgeräts simuliert die Höhe eines großen Zehs, so dass es nur bis zu einem Punkt im Schuh misst, an dem genügend Platz über den Zehen ist.

Anwendung:

  1. Platziere den Plus12 in der Mitte der Ferse des Schuhs. Halte den Plus12 mit der Hand fest in Position.
  2. Führe die rote Spitze an die längste Stelle des Schuhs oder an den Punkt, an dem du den Abstand messen möchtest. Drücke nicht zu fest in das Material und achte darauf, dass das Maßband gerade und nicht geknickt ist.
  3. Lies die Innenlänge des Schuhs in [cm] auf dem Maßband ab.

HINWEIS: Barfußschuhhändler geben in der Regel die Messung an der längsten Stelle des Schuhs an, die in der Regel zwischen der ersten und zweiten Zehe liegt. Zu Hause kannst Du die Messung an der genauen Stelle vornehmen, die Du benötigst. Die Hersteller können auch andere Messmethoden verwenden, die uns als Endkunden aber nicht immer bekannt sind.

Es wird nicht empfohlen, Einlegesohlen und Maßbänder zur Messung der Innenlänge des Schuhs zu verwenden. Einlegesohlen haben in der Regel nicht die gleiche Länge und Breite wie die Schuhe und können nur dazu dienen, die Form und Länge im Inneren des Schuhs annähernd zu bestimmen (normalerweise ist der Schuh selbst etwas breiter als die Einlegesohle, und die Einlegesohle kann länger oder kürzer sein als die verfügbare Länge im Inneren des Schuhs).

Wann sollte man die letzten Messungen und wann das Plus12 in Betracht ziehen?

Ich persönlich überprüfe gerne beide Maße und vergleiche sie miteinander. Wenn möglich, überprüfen wir die Maße auf verschiedenen Barfußschuh-Websites, die das gesuchte Schuhmodell verkaufen.

Wenn die Unterschiede zwischen den Maßen größer sind (ca. 3-4 mm und mehr), sollten die Plus12-Maße berücksichtigt werden, da sie in der Regel ein realistischeres Bild vermitteln (vor allem bei Winterstiefeln mit dicken Sohlen, wo die Abweichungen größer sein können).

2.2 Messung der Schuhbreite

Wir werden nicht zu sehr ins Detail gehen, um die Breite von Schuhen zu messen, denn der Zweck dieses Beitrags ist es nicht, Dich völlig zu verwirren, sondern nur auf die Abweichungen hinzuweisen, die bei den Breitenwerten auftreten können.

Die Unterschiede sind hauptsächlich auf die verschiedenen Messpunkte und Unterschiede bei der Messung des diagonalen oder horizontalen Breitenwerts (siehe Abbildung 4a), die Materialien und das “Problem” zurückzuführen, einen 3D-Fuß mit einem 2D-Wert zu beschreiben (zwei Füße können die gleiche Breite, aber völlig unterschiedliche Umfänge haben – siehe Abbildung 4b und Abbildung 15).

Die Breitenwerte sollten immer mit einer kleinen Fehlermarge und unter Berücksichtigung kleinerer Messabweichungen (ca. 1-3 mm) ermittelt werden. Manchmal kann ein Schuh einen Millimeter breiter oder schmaler sein als der angegebene Wert.

Auch sind die Werte zwischen verschiedenen Marken nicht immer direkt vergleichbar (es kann zu kleinen Abweichungen von ca. 1-3 mm kommen), da nicht die gleiche Messmethode verwendet wird.

Die Messung der Breite des Schuhs erfolgt in der Regel an den Mittelfußgelenken, wie z. B:

  • Breitenmessung am Leisten (Abbildung 4a)
  • Messung der Breite im Inneren des Schuhs mit einem Clevermess (bis zu 8 cm Breite) oder einem ähnlichen Gerät
  • Messung der Breite der Einlegesohle, die in der Regel schmaler ist als die verfügbare Breite – je nach Konstruktion der Sohle (siehe Abbildung 4c)
Abbildung 4: Anzeige der Breitenmessung

3. Messung der Füße

3.1 Messung der Fußlänge

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Länge des Fußes zu messen, aber hier sind drei der gängigsten:

  • Umreißen des Fußes
  • Messung gegen die Wand
  • mit Hilfe des Plus12

Umreißen des Fußes

Diese Methode ist eine der am häufigsten verwendeten Techniken zur Vermessung des Fußes. Es ist immer einfach, gleichzeitig die Breite und die Länge des Fußes zu messen, und es ist auch bei der Bestellung von Maßschuhen nützlich.

Wie macht man es richtig?

  1. Stelle Dich auf ein Blatt Papier, wobei Deine Füße gerade nach vorne zeigen. Stehe (nicht sitze) mit gestreckten und völlig entspannten Beinen auf dem Papier.
  2. Führe das Abzeichnen nicht selbst durch, sondern lass dir von einer anderen Person helfen (da sich die Position der Zehen und die Länge des Fußes beim Knien verändern können).
  3. Benutze einen dünnen, spitzen und kurzen Bleistift und halte ihn genau senkrecht, da Du der Linie des Fußes so nahe wie möglich kommen willst. Eine ungenaue Skizze kann zu viel Länge und Breite hinzufügen.
  4. Zeichne immer beide Füße ab, da die Füße unterschiedlich lang und breit sein können.

Beim Abzeichnen ist es nicht notwendig, jede Kurve der Zehen oder des Fußgewölbes genau nachzuzeichnen. Es ist wichtig, alle wichtigen Punkte zu erfassen, um die Messung durchzuführen.

Eine ausführlichere Video-Demonstration der Fußvermessung findest Du in der Barefoot Universe Academy.

Durchführung einer Messung

Nach dem Abzeichnen messe den vertikalen Abstand von der Mitte der Ferse bis zu unserer längsten Zehe (achte darauf, dass du in Richtung der Fuß-/Beinachse misst). Dieser Abstand stellt die Länge unseres Fußes dar (siehe Abbildung 6).

Wir zeichnen auch eine Fußachse ein, die ungefähr von der Mitte der Ferse bis zur Mitte der zweiten Zehe verläuft, wie man auf dem Foto unten sehen kann (gestrichelte Linie).

Bei Füßen mit der zweitlängsten Zehe oder wenn die ersten beiden Zehen gleich lang sind, fällt die Fußachse mit der Linie des längsten Teils des Fußes zusammen.

Die Breite des Fußes wird durch die senkrecht zur Fußachse verlaufende Linie dargestellt, die im Bereich zwischen dem ersten und fünften Mittelfußköpfchen in horizontaler Richtung gemessen wird (siehe Abbildung 6).

Abbildung 6: Fußvermessung mit der Fußabdruckmethode

HINWEIS: Es gibt verschiedene Methoden, um die Länge und Breite des Fußes mit einer Fußabdrückung zu messen. Welche Methode Du verwendest, hängt hauptsächlich davon ab, wie Du Deine Schuhe misst, da dies der Wert ist, mit dem Du die Länge Deines Fußes vergleichst. Die vertikale Methode kann natürlich aufgrund unterschiedlicher Fußformen, Messmethoden usw. zu minimalen Abweichungen führen, ist aber in der Praxis am einfachsten zu handhaben.

Messung gegen die Wand

Wie bei der Konturmethode solltest Du die Messungen entlang der Wand nicht alleine, sondern mit Hilfe einer Person in Deiner Nähe durchführen.

Prozess der Messung:

  1. Die Ferse sollte die Wand leicht berühren, wobei der Fuß geradeaus zeigt.
  2. Halte den Bleistift senkrecht und ziehe eine Linie entlang der längsten Zehe.
  3. Messe nun den vertikalen Abstand von der Wand bis zu der gezeichneten Linie.
  4. Denke daran, beide Füße zu messen, da sie unterschiedlich lang sein können.
Abbildung 7: Messung des Fußes an der Wand

Eine ausführlichere Video-Demonstration der Fußvermessung findest Du in der Barefoot Universe Academy.

Verwendung des Plus12-Messgeräts

Der Plus12 kann sowohl für die Messung der Innenschuhlänge als auch der Fußlänge verwendet werden. Beim Messen der Fußlänge ist jedoch Vorsicht geboten, da der Plus12 immer die benötigte Innenschuhlänge angibt (d.h. den Wert, den Du in den Größentabellen suchen musst) und nicht die tatsächliche Fußlänge. Es rechnet also bereits die empfohlenen 12 mm Platz im Schuh zur Messung hinzu.

Wie messe ich die Füße mit dem Plus12?

  1. Wir führen die Messung nicht selbst durch. Tritt auf das Plus12-Messgerät, indem Du mit der Ferse leicht die Rückseite des Plus12 berührst.
  2. Richte die rote Spitze des Messgeräts auf die längste Zehe. Wenn Du den Fuß Deines Kindes misst, halte den Fuß fest und achte darauf, dass die Zehen völlig entspannt sind.
  3. Lies den Wert auf dem Plus12 ab.

Beispiel:

In unserem Fall zeigt Plus12 206 mm an. Das bedeutet, dass die Länge des Fußes 206 mm – 12 mm = 194 mm beträgt. Suche in den Größentabellen für Erwachsene nach Schuhen mit einer Innenlänge von 206 mm (bei Kindern wird zu diesem Wert der Raum für das Wachstum addiert).

HINWEIS: Wenn wir die Messung genau vorgenommen haben, sollten wir mit allen drei Methoden sehr ähnliche Ergebnisse erhalten (natürlich nur, wenn der Fuß die längste zweite Zehe hat oder die ersten beiden Zehen gleich lang sind). Im Falle der längsten ersten Zehe misst Plus12 jedoch den diagonalen Wert und nicht den vertikalen Wert.

3.2 Messung der Fußbreite

Die Breite des Fußes kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden, aber für die beste Vergleichbarkeit mit Größentabellen wird empfohlen, die Breite als horizontalen Abstand (senkrecht zur Fußachse) im Bereich der Mittelfußgelenke zu messen (siehe Abbildung 9a), es sei denn, der Hersteller gibt etwas anderes an (z. B. misst Tikki Shoes die Breite diagonal zwischen dem 1. und dem 5. Mittelfußkopf – siehe Abbildung 9b).

Abbildung 9: Messung der Fußbreite

Der genaue Messpunkt ist schwer zu definieren (da es keine standardisierte Methode gibt), aber wir versuchen, die breiteste Stelle des Fußes an dieser Stelle zu erfassen.

Aufgrund aller Faktoren, die die Messung beeinflussen, muss die Möglichkeit kleiner Abweichungen (ca. 1-3 mm) in der Breite immer berücksichtigt werden.

3.3 Vermessung von Füßen mit Hallux valgus

Wir messen Füße mit Hallux valgus auf die gleiche Weise wie Füße ohne Hallux valgus.

Die Länge des Fußes wird als vertikaler Abstand von der Mitte der Ferse bis zur längsten Zehe gemessen. Es ist lediglich zu beachten, dass sich die Länge/Form des Fußes ändern kann, wenn die Zehen wieder in die richtige Position gebracht werden.

Das Ziel jeder Fußdeformität ist es natürlich, die Zehen mit der Zeit wieder in die richtige Position zu bringen (mit dem richtigen Schuhwerk und Übungen), aber die Ausbuchtung im Bereich des Mittelfußkopfes kann noch deutlicher ausgeprägt sein, wenn die Deformität stärker ausgeprägt war.

In bestimmten Fällen können daher bei der Messung der Breite geringfügige Anpassungen berücksichtigt werden.

Abbildung 10: Messung von Füßen mit Hallux valgus

4. Wie wählt man die richtige Größe mit Hilfe der Größentabellen und druckbaren Vorlagen?

Wie wir in den obigen Kapiteln gesehen haben, kann es bei den Maßen einige Abweichungen geben, aber in der Praxis muss der gesamte Prozess der Wahl der richtigen Größe etwas vereinfacht werden.

Sofern vom Hersteller nicht anders angegeben, vergleiche die gemessene Fußlänge (vertikaler Abstand) und –breite (horizontaler Abstand) mit den Werten in den Größentabellen.

Dabei wird der Platz berücksichtigt, den der Fuß braucht, um sich richtig zu bewegen, denn die richtige Größe ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass sich der Fuß im Schuh funktionell bewegen kann. Das bedeutet, dass Länge und Breite des Schuhs so bemessen sein müssen, dass sich der Fuß beim Gehen (wenn wir den Fuß belasten) richtig strecken und breiten kann.

Die richtige Größe bedeutet, dass der Schuh ist:

  • lang genug, damit alle Zehen in der Pronationsphase des Gangzyklus (Absenkung des Fußgewölbes und Streckung des Fußes) genügend Platz haben, um aktiv an der Abstoßphase teilzunehmen, ohne von der Vorderkante des Schuhs behindert zu werden (die Zehen berühren/drücken beim Gehen nicht gegen die Vorderkante des Schuhs)
  • eine geeignete Breite und Zehenform haben, damit sich der Fuß beim Gehen richtig strecken kann und die Zehen aktiv am Gangzyklus teilnehmen können

4.1 Verwendung von Größentabellen

Die Größentabellen geben in der Regel die Innenlänge und -breite der Schuhe an, manchmal auch den Fußumfang. In Ausnahmefällen geben einige Hersteller in den Tabellen die empfohlene Fußlänge für eine bestimmte Größe an, aber diese Marken sind selten.

Einige Marken verwenden eine einzige Größentabelle für alle Modelle, während andere (z. B. Be Lenka, Shapen usw.) verschiedene Größentabellen für jedes einzelne Modell erstellen, um die Unterschiede zwischen den Modellen aufgrund unterschiedlicher Konstruktionen oder Materialstärken besser zu erfassen.

Wähle die passende Schuhgröße anhand der gemessenen Länge und Breite des Fußes, indem du zur gemessenen Länge ca. 12 mm Zehenfreiheit (Untergrenze 10 mm) und zur Breite ca. 3-4 mm hinzurechnest. Bei Kindern muss der Spielraum für das Wachstum berücksichtigt werden.

Wenn der entsprechend lange Schuh zu viel Volumen/Breite hat, kompensieren wir das nicht durch eine Reduzierung der Länge. In diesem Fall müssen wir ein geeigneteres Modell wählen.

Beispiel:

Der angegebene Fußumfang entspricht einer Schuhgröße EU 42. Die Länge ist bei beiden Marken angemessen, aber viele Modelle der linken Marke (Groundies) sind für diesen Fuß bereits zu schmal.

Beim Kauf eines Schuhs achten wir auch auf die Zehenform und die Breite des Zehenraums sowie auf die Länge und Breite des Fußes. Obwohl die Breitenangaben in den Größentabellen am Ballen angegeben sind, ist der Fuß an den Zehenspitzen am breitesten, so dass der Schuh an dieser Stelle auch am breitesten sein sollte.

TIPP: Für diejenigen, die mehr über die verschiedenen Fußtypen wissen wollen, erklärt der Link Was ist mein Fußtyp? welche Fußtypen wir kennen, zeigt die verschiedenen Fußbreiten, Risthöhen, etc….

Willst Du mehr?

Die Barefoot Universe Academy umfasst auch

  • Was ist zu tun, wenn keiner der Schuhe in der Größentabelle breit genug für meinen Fuß ist?
  • Was ist zu tun, wenn man zwischen zwei Größen liegt?
  • Welche Ausnahmen gibt es, wenn wir uns für weniger oder mehr Platz entscheiden?
  • Wann können Schuhe breiter oder schmaler sein als in den Größentabellen angegeben?

4.2 Verwendung von druckbaren Vorlagen

Druckbare Schablonen sind besonders nützlich für die Größenbestimmung von Sandalen, bei denen die Sohlenform und die Stelle, an der die Riemen befestigt sind, eine wichtige Rolle spielen.

Bei geschlossenen Schuhen ist es schwieriger, anhand der Schablonen die richtige Größe zu finden (insbesondere geben sie keine realistische Auskunft über die Breite des Schuhs), aber einige Hersteller bieten sie trotzdem an. Bei geschlossenen Schuhen verwende ich persönlich nur die Schablonen des Wildling Shoes Fit Kit, um die richtige Größe zu ermitteln.

5. Mögliche Abweichungen der Werte

Aufgrund der vielen Faktoren, die die Messung von Schuhen und Füßen beeinflussen, ist es wichtig zu bedenken, dass es immer zu leichten Abweichungen bei den Maßen kommen kann (ca. 1-3 mm). In dieser Phase ist es daher auch sehr wichtig, den Schuh anzuprobieren und die richtige Passform sowohl in der Länge als auch in der Breite zu beurteilen.

Abweichungen bei den Innenlängen und -breiten sind in der Regel auf Messfehler, unterschiedliche Messmethoden und -punkte, den Einfluss von Fußform, Fersenform, Material usw. zurückzuführen, so dass beim Vergleich von Fußlängen mit Größentabellen immer gewisse Vereinfachungen vorgenommen werden.

Eine davon ist zum Beispiel der Vergleich der vertikalen Länge des Schuhs mit der vertikal gemessenen Länge des Fußes. Die Methode ist zwar nicht ganz genau, da wir nicht direkt die Längen am gleichen Punkt vergleichen, sondern nur die absolute Differenz der Werte (siehe Abbildung links), aber für den praktischen Gebrauch ist sie dennoch genau genug.

Die häufigsten Gründe für Abweichungen sind:

  • verschiedene Formen von Absätzen
  • wie und wo der Schuh gemessen wird
  • das Volumen und die Breite der Füße
  • wie die Sohle hergestellt wird
  • das Material des Schuhs
Abbildung 14: Beispiel für verschiedene Sohlenformen

Wie sich dieser Umstand auf die richtige Länge und Breite im Schuh auswirkt, erfährst Du in der Barefoot Universe Academy.

6. Einen Schuh zum ersten Mal probieren

Wegen der Möglichkeit von Fehlstellungen sollte der korrekte Platz beim Anprobieren des Schuhs immer physisch überprüft werden, da die Passform durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst werden kann, wie z. B.:

  • Verwendung von Socken
  • Anpassung der Zehenform an die Form des Fußes
  • die richtige Fixierung des Schuhs
  • der Freiraum oberhalb der Zehen
  • die Form der Ferse des Schuhs und die Anpassung der Fersenform des Schuhs an die Fersenform des Fußes
  • das Schuhmaterial
  • Art des Schuhwerks
  • Alter
  • Funktionalität des Fußes

Eine ausführliche Anleitung zur Bestimmung der richtigen Passform eines Schuhs, unterstützt durch zahlreiche Beispiele für eine angemessene und unangemessene Passform, findest Du in der Barefoot Universe Academy.

7. Zusammenfassend

Die Länge und Breite des Fußes sind definitiv die ersten Werte, die Du beim Kauf von Barfußschuhen im Auge behalten solltest. Obwohl es keine einzige Methode gibt, die alle Hersteller verwenden, um die Innenlänge und -breite ihrer Schuhe zu messen (daher kann es immer zu leichten Abweichungen kommen), kannst Du Dir den Kauf dennoch ein wenig erleichtern, wenn Du diese Schritte befolgst:

  • Messung der vertikalen Länge des Fußes (sofern der Hersteller keine andere Methode anwendet)
  • Messung der Breite des Fußes in horizontaler Richtung (sofern der Hersteller keine andere Methode anwendet)
  • Prüfe die Form der Zehen und das Volumen des Fußes
  • vergleiche die Werte mit den Größentabellen auf den verschiedenen Seiten und finde das für dich am besten geeignete Modell
  • prüfe die endgültige Passform des Schuhs (Platz vor den Zehen, Breite, Form des Zehenraums und richtige Fixierung)

Vergiss nicht, immer zu prüfen, womit Du vergleichst. Was sagen uns die Werte in den Tabellen und was haben wir gemessen?

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